Heidi, podenco, 9 Jahre (August 2021)
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Die Geschichte Heidi
Damals, als Heidi zu uns kam, hatten wir 19 Hunde und 2 Pflegehunde. Wir wollten gerade den zweiten Pflegehund abholen, als mit dem selben Transport ein kleiner Podenco ankam. Sie war ein süßes kleines Ding und ich war froh, dass sie auch in eine Pflegefamilie kam. Mit 21 Hunden gibt es immer Arbeit. Doch kurze Zeit später bekam ich einen Anruf von der Pflege-Stiftung und sie informierten mich, dass der kleine Podenco so schnell wie möglich umziehen muss. In der Pflegefamilie war sie traumatisiert; der Mann im Haus knallte Türen zu und schrie die ganze Zeit. So kam Heidi also zu uns. Und ja, sie war traumatisiert, jede Bewegung führte zu lautem Bellen und Heulen. Sie lief von links nach rechts. Ich wusste, dass dies viel Zeit in Anspruch nehmen würde. Langsam begann sie sich zu entspannen und nach ein paar Monaten rief die Stiftung an, dass sie ein Zuhause für sie gefunden hätten. Was? Ein Zuhause… aber aber…. Zu diesem Zeitpunkt war Heidi in ärztlicher Behandlung, weil sie Fieber hatte, das Blutbild nicht gut war und die Ärzte den Grund nicht finden konnten. Ihr Fieber ging nicht zurück, aber sie schien überhaupt nicht krank zu sein. Sie war fröhlich und verspielt. Trotzdem sagte ich der Stiftung, dass ich sie nicht weggeben wollte, bevor ich wusste, was los war, und die Stiftung stimmte zu. Das wurde der Dame, die Heidi aufnehmen sollte, erklärt, doch dann bekam ich die schrecklichste Mail, in der man mich aller möglichen Dinge beschuldigte - auch die Stiftung bekam den gleichen Mist. Und dann war für mich klar: Heidi geht nicht weg. Also blieb sie bei uns. Sie ist eine sehr anhängliche Hündin, die immer noch alles anbellt, was sie hört und sieht. Sie ist unglaublich verspielt und liebt es, mit Decken, Spielzeug und Schuhen herumzulaufen. Wenn du Gassi gehen willst, sucht sie als erstes etwas, was sie mitnehmen kann. Meist ist es eine große Decke, wobei ich Heidi überreden muss, diese zu Hause zu lassen. Heidi ist übergewichtig und hat trotz vieler Tests und spezieller Diätkost nie abgenommen. Sie legt sich auch nie auf den Rücken, und zwar weil sie noch ein ganz anderes Problem hat: ihre Vagina ist so klein und so tief in ihrem Fleisch, dass sie ständig entzündet ist. In den ersten Jahren ging ich jede Woche zum Tierarzt, um es zu reinigen, weil man drei Personen braucht, um sie zu festzuhalten. Sie muss auf dem Rücken liegen und wie man sich vorstellen kann, ist es nicht nur schmerzhaft, sondern auch empfindlich. Ich versuchte alles, was ich konnte, aber Heidi wurde immer traumatisierter und ich beschloss in ihrem Interesse, es dabei zu belassen. Jetzt kommt sie also mit uns spazieren, sie läuft sogar ohne Leine und genießt es so sehr. Doch meistens wenn wir zurückkommen, macht ihr ihre Vagina zu schaffen. Das Reiben beim Gehen, der Urin, das nervt sie sehr. Wenn es so schlimm ist, dass sie nicht mehr weiß, was sie tun soll, und es einem das Herz bricht, huscht sie unruhig durchs Haus, aber es ist für mich allein unmöglich, sie zu berühren oder zu reinigen. Zum Glück ist das nicht immer so und sie ist eine sehr fröhliche Hündin. |